Die Lesung in Laichingen- Ein toller Erfolg- Eine tolle Stadt
Die von Regine Kölpin vorgestellten Krimis sind gespickt mit feiner Ironie bis hin zu spitzem Zynismus… Dabei setzt die Schriftstellerin Klischees gewitzt außer Kraft, indem sie sie für real erklärt und …schafft eine Atmosphäre sanfter Spannung…
Südwest Presse, Sabine Graser Kühnle
„Es war ein Abend, geprägt von kurzweiliger Leichtigkeit, munterem Humor und lässiger Lebensfreude, an dem es immer wieder von den Fackeln, manches Mal vor Spannung knisterte…“(Südwest Presse, Sabine Graser-Kühnle)
Donnerstag, 23.8.2012
Nach dem schönen Tag gestern mit Ausflügen zur Partnachklamm (halbe Stunde Aufstieg, 20 Minuten durch die Klamm und eine halbe Stunde zurück) fahren wir mit der Karwendelbahn auf den Berg und genießen die Aussicht über die Alpen. Danke noch mal an Herrn Zick vom Caravanpark für das tolle Erlebnis. Überhaupt ist die Organisation und Unterstützung großartig.
In der Nacht gewittert es heftig, doch am Morgen ist die Sonne schon wieder da. Um 9 Uhr starte ich das Auto, ein letztes Foto mit dem Krimi-Caravan vor dem Karwendel- und vor dem Wettersteingebirge mit der Zugspitze und los geht es. Wie erwartet kommen schon bald die ersten Serpentinen, bis Ettal ist es kurvenreich und steil. Hat Spaß gemacht, den Krimi-Caravan durch solche Straßen zu lenken. Vor allem, weil man bei uns auf dem flachen Land nie dazu kommt.
Ab Oberammergau wird es flacher und so habe ich nach 3,5 Stunden den Wohnwagen nach Laichingen kutschiert. Die Hälfte der Strecke über Landstraßen.
Wegen einer Baustelle gestaltet sich die Zufahrt in Laichingen auf den Duceyer Platz nicht ganz so leicht, und so lerne ich einige enge Straßen der Stadt kennen. Mein Navi lotst mich durch Wohngebiete und andere eher stille Ecken …
Schließlich stehe ich zwar vor der Stadtbücherei, aber leider auf der falschen Seite. Die Zufahrt ist durch Poller versperrt.
Ich frage mich durch, umrunde den Platz noch einmal, schließlich scheint ein Parkplatz die richtige Zufahrt zu sein. Mein Vater checkt die Lage und endlich kann ich den Caravan vor der Bücherei im Schatten der Kastanie parken.
Es ist ein toller Empfang. Überall hängen Plakate, die ersten Leute sprechen mich an.
Schließlich kommt die Büchereileiterin Frau König und empfäng uns herzlich. Zusammen mit dem Bürgermeister planen wir, wie wir alles am besten positionieren könne, trinken dabei im Schatten einen Eiskaffee und kommen spontan noch auf einige gute Ideen. Unter anderem werden nun auch Strohballen zum Sitzen organisiert.
Nun herrscht draußen reges Treiben. Es sollen Feuer lodern, dazu kubanische Musik, Bücher werden verlost und es sind schon jetzt 60 Karten weg und noch immer kommen Anrufe… Ich freue mich auf heute Abend.
Es sind dann nicht 60, nicht 80, nein über 100 Zuhörer bei„aufgebockt und abgemurkst“ in Laichingen.
Klasse!
Die ganze Stadt steht hinter dem Event, es ist beeindruckend.
Auf die Idee gekommen war die Inhaberin des Campingplatzes Heidehof (ein wunderschöner Platz in der Schwäbischen Alp) und Frau König von der Stadtbibliothek und der Bürgermeister konnten sich für den ersten Versuch des Open Air Events begeistern. Diese Begeisterung hat alle angesteckt, was man der Veranstaltung anmerkt. Jeder will dazu beitragen.
Rund um den Caravan stehen jetzt Schwedische Feuer und Feuerkörbe.
Strohballen zum Sitzen, wechseln sich mit Hockern, Bänken und Stühlen ab. Die Atmosphäre ist fantastisch und lockt noch Zuhörer an, die eher zufällig vorbeikommen.
Mit von der Partie ist der Gitarrist Javier Herrera aus Kuba, der die Veranstaltung mit aufmischt und tolle Stimmung zwischendurch verbreitet.
Der Bürgermeister übernimmt die Begrüßung und sorgt schon vorab dafür, dass alle in bester Laune auf die mörderischen Aktivitäten warten.
Die über 100 Zuhörer verlangen meiner Stimme Einiges ab,aber die Meinung hinterher ist immer wieder: Toll gelesen, Sie haben laut und klar gesprochen, super!
Zwischendurch werden drei von KBV gesponserte Bücher verlost, auch das übernimmt wieder der Bürgermeister.
Nach zwei Stunden ist das musikalisch-kulinarisch-literarische Programm geschafft, donnernder und kaumenden wollender Applaus beendet die Veranstaltung und mit dem letzten Akkord der kubanischen Gitarre fallen die ersten Regentropfen, die sich im Laufe der Nacht zu einem gewaltigen Gewitter hochpeitschen.
Wenn das kein Timing ist!
Die Nacht verbringen wir dann ausnahmsweise im Hotel, ganz ohne sanitäre Anlagen macht eben auch das Caravaning keinen Spaß.
Um halb neun haben wir abgebockt, uns herzlich von Frau König verabschiedet und ich lenke den Krimicaravan die 300 Kilometer nach Bad Füssing.
Wenn man mit einem solchen Caravan fährt, geschehen meist höchst seltsame Dinge. Immer wieder wird man angehupt. Erst dachte ich, es stimme etwas nicht, aber es war die Gaudi, der bunte Wagen, der die Leute motiviert zu winken, zu hupen und sich mitzufreuen.